Arzach ist seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. ununterbrochen von Armenierinnen und Armeniern bewohnt. Trotz des Aufstiegs und Falls benachbarter Reiche zeichnete sich Arzach immer durch seine Entschlossenheit aus, zum armenischen Volk zu gehören. Arzach und Armenien waren unter den Römern, Persern, Osmanen und anderen eine Einheit.
Im letzten Jahrhundert führte die sowjetische Kontrolle der Kaukasusregion zu einer dramatischen Umgestaltung der armenischen Grenzen. Arzach wurde von Armenien abgetrennt und von der UdSSR unter aserbaidschanische Verwaltung gestellt, ein Schritt, der damals auf heftigen Widerstand stiess und der bis heute umstritten ist.
Mit dem Fall der UdSSR in den frühen 90er Jahren führten gewaltsame Auseinandersetzungen um die Kontrolle der Region zur Befreiung von Arzach. Aserbaidschan erkannte Berg-Karabach als dritte Kriegspartei an und nahm direkte Verhandlungen mit den karabachischen Behörden auf. Mit einigen Ausnahmen hielt der Waffenstillstand von 1994 bis 2020 zwischen Armenien, Aserbaidschan und einem selbstverwalteten Arzach.
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR und mit dem neu gefundenen Reichtum an Öl und Gas, begann Aserbaidschan eine massive Kampagne der Bestechung und illegalen Beeinflussung von europäischen Regierungs- und Parlamentsvertreterinnen und -vertreter, bekannt als das „aserbaidschanische Geldwäschereisystem“, womit sie versuchten, ihre schweren Menschenrechtsverletzungen zu beschönigen und Unterstützung für ihre Ansprüche auf Karabach zu kaufen. Ausserdem investierten sie Milliarden von Dollar in die Modernisierung ihres Militärs, grösstenteils mit türkischen Waffen.
Im September 2020 startete Aserbaidschan in Abstimmung mit der türkischen Militärführung und mit syrischen Söldnern eine Offensive gegen Karabach. Internationale Gremien beschuldigten Aserbaidschan, Kriegsverbrechen begangen zu haben, einschliesslich der gezielten Tötung von Zivilisten und der Folterung von Gefangenen. Die militärische Überlegenheit Aserbaidschans führte zu einem schnellen Vormarsch, und ein Grossteil von Arzach wurde annektiert. Rund sechs Wochen später wurde ein Waffenstillstand erreicht, der von Russland und der Türkei vermittelt wurde. Die Bedingungen umfassten die Entsendung russischer Friedenstruppen und die Kontrolle der wichtigsten Gebiete durch Aserbaidschan.
Die Zukunft der Region ist ungewiss. Jedoch ist die aserbaidschanische Zerstörung von Kulturerbestätten wie Jugha, fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen, gefährliche Propaganda und die Aufstachelung zu ethnischen Hassverbrechen. Die Armenierinnen und Armenier von Arzach, die in einer unabhängigen Demokratie lebten, müssen nun unter einem autokratischen Regime mit einer der schlechtesten Menschenrechtsbilanzen der Welt leiden.
Die Gesellschaft Schweiz-Armenien stellt historische, rechtliche und kulturelle Informationen und Dokumente zur Verfügung, die es leicht machen, die unbestreitbare Wahrheit zu verstehen, dass dieses Gebiet dem armenischen Volk gehört. Wir setzen uns auch bei der Schweizer Regierung dafür ein, die Rechte der Armenierinnen und Armeniern anzuerkennen, die versuchen, die gemeinsamen Schweizer Werte von Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung auszuüben.
4295 INTERPELLATION
Schutz der Bevölkerung in Bergkarabach
STREIFF-FELLER MARIANNE
4650 INTERPELLATION:Finanzierung des Krieges um Bergkarabach von der Schweiz ausMÜLLER-ALTERMATT STEFAN
4464 POSTULAT: Krieg in Bergkarabach. Die Rolle von Socar bei der Finanzierung des Krieges beleuchten
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4519 INTERPELLATION: Schutz historischer Monumente in Bergkarabach
MORET ISABELLE
Ethnic cleansing of Nagorno Karabagh Armenians: a modern genocide
Sarkis Shahinian
PRELIMINARY OPINION on the situation in Nagorno-Karabakh and on the need for the international community to adopt measures to prevent atrocity crimes [PDF]
Juan Ernesto Mendez
Expert Opinion Genocide against Armenians in 2023 [PDF]
Luis Moreno Ocampo
Nagorno-Karabach Legal Aspects [PDF]
Shahen Avakian
Berg-Karabach und das völkerrechtliche Prinzip der Selbstbestimmung [PDF]
Philipp Egger
Völkerrechtliche Grundlagen der Unabhängigkeit der Republik Arzach/Berg Karabach
Prof. Dr. Otto Luchterhandt
Armeniens Niederlage im 3. Karabach-Krieg. Ursachen und Folgen [PDF]
Dr. Otto Luchterhandt
15 Fragen und Antworten zum Karabach-Konflikt (F)
Verantwortlichkeit für die Zerstörung von Kulturerbe: Der Fall von Jugha (E) [PDF]
Intervention of SAA at the Human Rights Council (05/2013)
Armenien / Aserbaidschan: Selbstbestimmungsrecht der Völker vor territorialer Integrität?
Dr. Alfred de Zayas
Geopolitische Bewertung des Konflikts in Berg-Karabach: das grosse Spiel der Mächte
Pierre-Emmanuel Thomann
Die Armenier von Karabach in Gefahr: ein Heilmittel, Selbstbestimmung
(ein von mehreren Schweizer Politikern unterzeichneter Meinungsartikel)
Schwerer Verdacht auf Kriegsverbrechen in Nagorny-Karabach
Wikipedia: Armenophobie und anti-armenische Stimmung
Wikipedia: Erster Berg-Karabach-Krieg
Interview with Radio Kontrafunk, from min. 38′ until ca. 50’)(GE, audio)
Armenien, Aserbaidschan und Russland unterzeichnen Friedensabkommen für Berg-Karabach (EN, video)
Berg-Karabach-Krieg erklärt (video)
Video von der Armenian Professional Society
Rechtsgrundlage für die Selbstbestimmung von Berg-Karabach Berg-Karabach-Krieg erklärt (FR, video)
Frieden in Berg-Karabach? (FR, audio)
Berg-Karabach, eine weitere Münze im russisch-türkischen Spiel? (FR, audio)
Lemkin Institute Summary Artsakh Report
Berichte des Menschenrechtsverteidigers der Republik Artsakh (E)
Berichte des Menschenrechtsverteidigers der Republik Armenien (E)
Ständige Vertretung der Republik Artsakh in Frankreich
Deutsch-Armenische Gesellschaft
Deutsch-Armenische Gesellschaft: Document Repository
Berg Karabach – Geopolitische, völkerrechtliche und menschenrechtliche, Aspekte [PDF]
PARLAMENTARISCHE GRUPPE SCHWEIZ-ARMENIEN
Die Zerstörung von Jugha und des armenischen Kulturerbes in Nakhitschewan [PDF]
PARLAMENTARISCHE GRUPPE SCHWEIZ-ARMENIEN