ARMENIEN DROHT DIE AUSLÖSCHUNG

Aserbaidschan und die Türkei streben die Vernichtung an desersten christlichen Staates der Welt an

PRESSEMITTEILUNG

3. Oktober 2022

In der Nacht vom 12. auf den 13. September 2022 haben die Streitkräfte Aserbaidschans einen massiven Angriff gegen Armenien gestartet. Die Offensive, die sich gegen östliche Grenzstädte richtete, verletzte die territoriale Integrität und Souveränität Armeniens. Aserbaidschan geniesst die bedingungslose Unterstützung der Türkei, während Russland trotzseiner Zusagen Armenien nur sehr zaghaft unterstützt. Die Unabhängigkeit und das Überleben Armeniens sind in Frage gestellt.

© Sources d’Arménie, 2022 (nach verschiedenen Quellen) Diese Karte wird seit mehreren Tagen von der aserbaidschanischen Regierung verbreitet. Sie zeigt, dass grosse Teile im Osten und Süden Armeniens annektiert werden sollen. Auf dem Gebiet soll eine Pseudorepublik «Gojscha-Zangazur» entstehen. Wenn diese Ziele verwirklicht sind und Armenien ausgelöscht würde, würde eine Achse der Turkvölker vom Balkan bis zum chinesischen Xinjiang entstehen.

Während ihrer Reise nach Armenien vom 17. bis 19.September 2022 bekräftigte Nancy Pelosi, die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses: «Unsere Staatsgründerhaben sich für die Demokratie und gegen den Autoritarismus entschieden (…). Heute, von den USA bis zur Ukraine, in Taiwan und Armenien, steht die Welt vor der Wahl zwischen Demokratie und Autoritarismus. Wir müssen uns einmal mehr für die Demokratie entscheiden.»

Aserbaidschan hat seit dem Waffenstillstand von 1994nie einen Frieden im Nagorni-Karabach-Konflikt mit den Armeniern angestrebt. Baku hat noch nicht einmal einen Waffenstillstand eingehalten: Seit 2000 verletzt es ihn regelmässig.

Diese Diktatur lügt ständig, indem sie die Verantwortung für gescheiterte Verhandlungen und Verletzungen des Waffenstillstands auf andere abwälzt. Es erinnert fatal an1915, als es auch hiess, dass es in den östlichen Provinzendes Osmanischen Reiches keine Probleme gebe, als die Türken 1,5 Millionen Armenier abschlachteten. Heute wird Armenien dazu aufgefordert, «die Provokationen einzustellen». Der antiarmenische Hass ist der wichtigste Kitt, der das Bündnis zwischen der Türkei und Aserbaidschan zusammenhält.

In einem Beschluss weist der Internationale Gerichtshofdarauf hin, dass Aserbaidschan alle im Zusammenhangmit dem Konflikt von 2020 festgenommenen Personen, die sich noch in Haft befinden, vor Übergriffen und Misshandlungen schützen muss. Als Antwort darauf wurden seit dem 13. September 2022vier armenische Soldatinnen und eine Krankenschwester von der aserbaidschanischen Armee vergewaltigt und zerstückelt. Einige der Taten wurden von den Soldatengefilmt und in den sozialen Netzwerken weit verbreitet.

Auch in der Türkei hält man es nicht für nötig, die wahren Absichten zu verbergen. Mustafa Destici, ein Parteiführer, sagte am 18. September 2022: «Ich erinnere Sie daran, dass die türkische Nation Armenien aus der Geschichte und der Geografie auslöschen kann und dass sie an der Grenze ihrer Geduld ist.»

Der Krieg gegen Armenien wird auch aus der Schweiz aus finanziert, unter anderem durch den Kauf von aserbaidschanischem Gas und Öl, das von der Staatsfirma SOCAR geliefert wird.

Die Schweiz sollte ihre politische Rolle im Südkaukasuswahrnehmen. Obwohl klar ist, wer der Aggressor ist, beharrt Bern darauf, Aserbaidschan und Armenien in den gleichen Topf zu werfen. Der Bundesrat ruft «die Parteiendazu auf, das Völkerrecht zu achten und die Zivilbevölkerung zu schützen». Ist der Bundesrat darüber informiert, wer in Armenien einmarschiert ist? Worin besteht seiner Meinung nach der Unterschied zwischendieser Invasion und jener in der Ukraine, als er nichtzögerte, den Aggressor zu verurteilen?

Von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen, steht Armenien zwei fusionierten Armeen gegenüber, zu denen Tausende dschihadistische Kämpfer hinzukommen. Armenien soll verschwinden, um Platz für eine neue pantürkische und islamistische Macht zu machen, die es Erdogan und seinen Nachfolgern ermöglicht, Europa noch erfolgreicher zu erpressen.

So arbeiten die Türkei und Aserbaidschan unter allgemeiner Gleichgültigkeit daran, den Völkermord an den Armeniern von 1915 zu vervollständigen. Ungesühnt bleiben der Angriff auf das souveräne Territorium Armeniens, die Kriegsverbrechen und die Gräueltaten gegen die einheimische Bevölkerung: Aserbaidschan bereitet sich darauf vor, den Süden und Osten vom Rest desarmenischen Territoriums abzuschneiden. Die Türkeikommt ihrem Verbündeten zur Hilfe, indem sie Armenien von Westen her in die Zange nimmt. Damit wäre der Völkermord an den Armeniern vollendet.

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