UEFA kündigt SOCAR-Partnerschaft wegen Kriegspropaganda

UEFA abweist SOCAR wegen Kriegsverbrechen

Die Europäische Fussball-Union toleriert die Kriegspropaganda und Menschenrechtsverletzungen von SOCAR nicht länger.

Die Europäische Fussball-Union toleriert die Kriegspropaganda und Menschenrechtsverletzungen von SOCAR nicht länger.

Für die EURO 2020 hat die Europäische Fussball-Union UEFA 12 prominente Sponsoren gewonnen. Seit einigen Wochen sind es jedoch nur noch 11. Die UEFA beendete die Partnerschaft mit SOCAR, da der umstrittene Sponsor auf seinem Facebook-Profil Kriegspropaganda betrieb.

Leise und diskret wurde die Partnerschaft mit dem politisch umstrittenen Unternehmen SOCAR ohne öffentliches Aufsehen aufgelöst. In den letzten Monaten war die Kritik an dem Sponsoring stärker und lauter geworden. Die kritischsten Stimmen wurden wohl im Zusammenhang mit dem Krieg Aserbaidschans gegen Armenien laut, in dem sich SOCAR medial stark engagierte.

Im September letzten Jahres begann der Krieg gegen Armenien mit einer Grossoffensive auf Berg-Karabach. SOCAR nutzte die sozialen Medien zu Propagandazwecken und verstand es hervorragend, verzerrende nationalistische Hetze in seine Kommunikation einzubauen. Das Unternehmen verbreitete regelmässig Videos von Bombardierungen und alle Arten von Kriegspropaganda über seine Social-Media-Kanäle. Oft wurden Bilder gepostet, auf denen SOCAR-Mitarbeiter als Kriegshelden dargestellt wurden, und es wurde über Dörfer berichtet, die „befreit“ wurden (aus denen die gesamte Bevölkerung floh).

In diesem Zusammenhang befindet sich der Schweizer Bundesrat nun in einer kritischen Position. Auf das Postulat von Ständerat Carlo Sommaruga (SP/GE), der von der Schweizer Regierung einen detaillierten Bericht über die Aktivitäten der SOCAR in der Schweiz verlangte, antwortete der Vorsteher des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements und Bundespräsident Guy Parmelin, dass etwa jeder zehnte Arbeitnehmer in der Schweiz seinen Arbeitsplatz ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz verdankt.

Umgekehrt schaffen Schweizer Investitionen im Ausland auch Wohlstand vor Ort und auch in der Schweiz. Ob das auch für die Steuergelder gilt, die aus der kalabrischen ‚Ndrangeta in die Schweizer Staatskasse fliessen, bleibt abzuwarten.

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